Mangelernährung

Mangelernährung kann in jedem Lebensabschnitt auftreten. Aus verschiedenen Gründen haben jedoch gerade ältere Menschen ein höheres Risiko unter Mangelerscheinungen zu leiden. Daher ist es wichtig, zu wissen welche Gründe zu Mangelernährung führen können. Manche der Gründe für Mangelernährung erscheinen banal, können aber trotzdem große gesundheitliche Folgen haben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) hat eine Leitlinie für die klinische Ernährung in der Geriatrie zusammengestellt, die die Ursachen von Mangelernährung aufzeigt und Handlungsempfehlungen gibt. Diese Leitlinie gilt allerdings nicht nur für den klinischen Bereich, sondern kann auch Mangelernährung im Alter im häuslichen Pflegebereich und bei Senioren die den Lebensalltag alleine bestreiten verhindern.

Mundhygiene, Zahngesundheit und Schluckprobleme

Eine gute Mundhygiene ist auch im Alter wichtig und verhindert Zahnprobleme. Zahnprobleme und Zahnschmerzen können ein Grund sein, warum bestimmte Nahrungsmittel gemieden werden oder man nur wenig isst. Dies kann langfristig zu Mangelernährung führen. Daher sollten Senioren regelmäßig zum Zahnarzt gehen. Sollten Probleme beim Kauen auftreten, sollte ein Zahnarztbesuch nicht hinausgezögert werden.
Schluckprobleme können ebenfalls ein Grund für Mangelernährung sein. Kurzfristig hilft es die Konsistenz des Essens anzupassen. Ein Arzt sollte in diesem Fall aufgesucht werden.

Bewegungseinschränkung

Im Alter lässt oft die Kraft etwas nach. Auch kann es nach Verletzungen, Stürzen oder Krankheiten zu Einschränkungen der Bewegung im Schulter- und Armbereich kommen. Selber kochen wird dann zu einem Problem, wenn man die schweren Töpfe und Pfannen nicht mehr heben kann. Hier kann die Versorgung mit fertig gekochten Mahlzeiten durch Verwandte oder Drittanbieter sicher stellen, dass sich Senioren gesund ernähren. Fällt das Schneiden des Essens oder das füren des Bestecks zum Mund schwer, sollten Pflegepersonen darauf achten, das das Essen bereits kleingeschnitten ist und entsprechende Essenshilfen, wie beispielsweise Schnabeltassen für das Trinken, bereitgehalten werden.

Isolation und Depression

Im Alter lässt oft die Mobilität nach. Gründe sind, dass die Kraft nicht mehr ausreicht weite Strecken zu laufen und gesundheitliche Einschränkungen das Autofahren einschränken oder ganz unmöglich machen. Wenn Freunde und Familie nicht in unmittelbarer Nähre wohnen, dann kann es zu sozialer Isolation kommen. Alleine Essen macht nicht immer Spaß. Fehlt die Motivation sich gesund und regelmäßig zu ernähren, kann es zu Mangelernährung kommen. In vielen Gemeinden gibt es daher einen Treffpunkt, an dem sich Senioren regelmäßig treffen, gemeinsam etwas unternehmen und teilweise auch gemeinsam Essen können. Verwandte können ebenfalls eine wichtige Rolle spielen und bei regelmäßigen Besuchen Essen mitbringen und zum Essen bleiben.
Ähnliches gilt, wenn psychische Erkrankungen wie Depression auftreten. Hier ist eine ärztliche Behandlung dingend erforderlich. Gemeinsam eingenommene Mahlzeiten können aber Mangelerscheinungen vorbeugen.

Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit ist ein häufiges Phänomen bei Senioren und eine Ursache für Mangelernährung. Gemeinsames Essen und gemeinsame Aktivitäten mit Freunden und der Familie können dazu beitragen die Appetitlosigkeit zu überwinden und sich gesund zu ernähren. Kleine Mahlzeiten, dafür aber mehrere Mahlzeiten am Tag können ebenfalls helfen.